Was ist ... ?


Was ist die Theologie des Leibes?


Über die menschliche Liebe im göttlichen Heilsplan

„Der Leib, und nur er, kann das Unsichtbare sichtbar machen:

 das Geistliche und das Göttliche.“


Johannes Paul II.


Der Mensch und seine Berufung zur Liebe

„Die Theologie des Leibes ist nicht nur eine Theorie, sondern enthält eine ganz bestimmte, dem Evangelium gemäße christliche Pädagogik des Leibes. Das leitet sich ab aus der Eigenart der Bibel, vor allem des Evangeliums. Als Heilsbotschaft offenbart sie das, was das wahre Wohl des Menschen ist, mit dem Ziel, das Leben auf Erden – nach der Maßgabe dieses Wohles – unter dem Gesichtspunkt der Hoffnung auf die zukünftige Welt auszuformen.“

Johannes Paul II.

    (Katechese 122:5)



Die Theologie des Leibes ist ein Ansatz christlicher Anthropologie von Papst Johannes Paul II. (1920-2005). Es geht also um die Lehre vom Menschen. In 133 Mittwochskatechesen von 1979 bis 1984 befasst sich der Papst mit der menschlichen Liebe und ihrem Sinn im göttlichen Heilsplan. 

Worum geht es also?

Um Gott, Liebe, Sexualität und den Sinn des Lebens. Der Papst sieht besonders im Leib eine göttliche Offenbarung und ein Instrument, um wieder neu die ursprüngliche Berufung des Menschseins zu entdecken. In den Katechesen spricht der Papst zum einen über „Die menschliche Liebe im göttlichen Heilsplan“ und zum anderen über „Die Erlösung des Leibes und die Sakramentalität der Ehe“.

Doch warum spricht gerade ein Papst über Liebe und Sexualität?

Karol Wojtyła (bürgerlicher Name von Johannes Paul II.) war schon als junger Priester und Seelsorger fasziniert von dem Menschen und seiner Berufung. In Gesprächen mit jungen Menschen hat er die Sehnsucht des Menschen nach einem glücklichen und erfüllten Leben erkannt. Deshalb war es ihm ein besonderes Anliegen Antworten auf die Grundfragen des Lebens zu geben. Durch seine seelsorgliche Tätigkeit kam Wojtyła mit vielen Menschen und deren unterschiedlichen Lebenssituationen in Kontakt. Diese pastoralen Erfahrungen prägten das Denken des späteren Papstes, sodass er sich systematisch mit dem Menschen und der Liebe aus philosophischer und theologischer Sicht auseinander gesetzt hat.


Als Professor für Moraltheologie lehrte Wojtyła ab 1953 in Krakau. Zudem erhielt er ein Jahr später einen Lehrauftrag für Philosophie und Sozialethik an der Katholischen Universität von Lublin. 1958 wurde Wojtyła zum Weihbischof, 1964 zum Erzbischof von Krakau ernannt. Eines seiner bekanntesten Werke und Grundlage für die Theologie des Leibes war seine ethische Studie „Liebe und Verantwortung“ aus dem Jahr 1960.



Studiengang Theologie des Leibes


Wer Interesse hat sich ausführlich und wissenschaftlich mit der Thematik auseinander zu setzen, kann ein zweijähriges Studium in Österreich belegen.


Das Studium der Theologie des Leibes wird von der Phil.-theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und der Initiative Christliche Familie angeboten. Der Studiengang zielt auf eine fundierte, intellektuelle, menschliche und spirituelle Schulung ab und vermittelt die folgenden Kompetenzen:


  • die Fähigkeit, durch eine differenzierte Gegenwartsanalyse die Zeichen der Zeit bezüglich Mensch, Menschenbild, Leib und Sexualität wahrzunehmen und theologisch zu deuten
  • die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen, Entwicklungen und Strömungen in diesen Bereichen innerhalb der Theologie
  • die Fähigkeit, die Bedeutung der Theologie des Leibes für die Gestaltung des persönlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens neu zu entdecken und zu erschließen
  • die Fähigkeit zur Weitergabe und Vermittlung der Themen der Theologie des Leibes.


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